Ewald Daub * 13. Oktober 1889 in Braunschweig † 4. November 1946 in Berlin
Ewald Daub ist es zu verdanken, dass Heinz Rühmann die Rolle des Dr. Johannes Pfeiffer überhaupt spielte, denn der 41jährige Rühmann fand
sich zu alt um einen Primaner glaubhaft darstellen zu können. Erst die Probeaufnahmen von Ewald Daub überzeugten ihn.
Seit 1912 war der Kameramann Ewald Daub im deutschen Film tätig. In Berlin erlernt er die verschiedensten Tätigkeiten in einer Kopieranstalt. Von 1914 bis 1918 war er Kriegsberichterstatter an der
französischen Front und Kameramann bei der Messter-Wochenschau.
1919/20 fotografiert Daub in Hannover für das Fery-Film-Atelier seinen insgesamt vierten Film “Der ewige Mönch im Banne der Musik“(Willy Achsel und Klaus Fery). Es folgen häufigere Kooperationen mit
den Regisseuren Manfred Noa, Geza von Bolvary und Richard Oswald. Zwischen 1927 und 1934 arbeitet er intensiv mit dem Sensationsdarsteller und Regisseur Harry Piel zusammen. Diese Filme waren oft von
einem ehrgeizig-experimentellen Charakter.
Die außergewöhnliche Variationsbreite Daub'scher Arbeiten stellt im September 1938 die Zeitschrift "Der deutsche Film" in einem Porträt fest, wo er als "Universal-Operateur" bezeichnet wird, der alle
Gattungen, etwa zwischen dem Piel- und dem Gründgens-Film, tadellos beherrscht. Von propagandistischen Stoffen hält sich Daub weitgehend fern, zwischen 1940 und 1944 fotografiert er u.a. Helmut
Käutners “Kleider machen Leute” und “Die Feuerzangenbowle” unter der Regie von Helmut Weiß. Ab September 1945 führte er in Berlin-Lichterfelde ein Fotogeschäft.
Seine letzte Kameraarbeit war die Dokumentation einer Aufführung von "Eugen Onegin" der Berliner Staatsoper.
Ewald Daub war von 1919 bis 1946, also in 27 Schaffensjahren, über 140 mal der Mann hinter der Kamera. In dem 1938 gedrehten Film “ Der Dorfbarbier ” agierte er sogar einmal vor der Kamera.